Die erste Panikattacke: Wenn plötzlich die Stimme versagt

Panikattacke bei Vortrag oder in einer Präsentation - wie kann ich meine Redeangst überwinden?

 

„Ich konnte früher gut sprechen. Klar, ein bisschen Lampenfieber – aber das war okay. Und dann… irgendwann ging es nicht mehr.“

 

So oder so ähnlich erzählen es mir viele meiner Klient:innen. Manche von ihnen hatten nie Redeangst. Andere waren zwar aufgeregt vor Präsentationen, konnten die Situation aber gut meistern. Es fühlte sich kontrollierbar an. Und dann passiert etwas – ein persönlicher Schicksalsschlag, eine Phase massiver Überforderung, ein Todesfall, eine Trennung, ein beruflicher Umbruch oder der lange Weg durch eine Stressphase Richtung Burnout. Und plötzlich ist alles anders. In einer scheinbar harmlosen Redesituation kommt es zur ersten Panikreaktion. Herzrasen. Blackout. Zittern. Enge in der Brust. Das Gefühl, wegzulaufen zu müssen. Und das in einem Moment, in dem man doch einfach „nur“ sprechen sollte.

 

Wie kann so etwas passieren? Um das zu verstehen, lohnt sich ein Blick auf das, was im Inneren passiert – psychologisch und körperlich.

 

Das überreizte System – wenn das Nervensystem die Notbremse zieht

Unser Körper hat ein sehr feines Alarmsystem. In stressigen Zeiten steht es unter Dauerstrom. Wenn die Anforderungen zu lange zu hoch sind – sei es durch beruflichen Druck, familiäre Belastung oder emotionale Krisen – verändert sich unsere innere Belastbarkeit.

Psychologisch gesprochen sprechen wir vom sogenannten Stresstoleranzfenster – dem Bereich, in dem unser Nervensystem Reize gut regulieren kann. Wird dieses Fenster durch anhaltenden Stress immer enger, reagieren wir schneller mit Überforderung – auch in Situationen, die früher problemlos möglich waren. Reden vor anderen kann dann plötzlich als Bedrohung erlebt werden. Und wenn das System überreizt ist, reicht ein einziger Auslöser – eine volle Erwartungshaltung im Raum, ein Versprecher, eine körperliche Empfindung wie Herzklopfen – und das Nervensystem kippt in den Notfallmodus. Die Folge: Panikreaktion und in der Folge immer mehr Angst vor Vorträgen oder Präsentationen

 

Warum sich Redeangst danach oft festsetzt

Nach einer solchen Erfahrung beginnt häufig ein Teufelskreis:

  • Die Angst vor der nächsten Panikattacke entsteht.

  • Schon die Vorstellung, wieder sprechen zu müssen, wird mit Gefahr verknüpft.

  • Das Gehirn lernt: „Reden ist gefährlich.“ Es will schützen – und meldet sich beim nächsten Versuch frühzeitig mit Alarm.

Viele beginnen dann unbewusst, Situationen zu vermeiden. Man meldet sich im Meeting nicht mehr. Delegiert. Sucht Ausflüchte.
Kurzfristig entlastend – langfristig aber verstärkend.

 

Redeangst ist kein Charaktermerkmal. Sie ist oft eine Folge von Überforderung. Das ist wichtig zu wissen. Redeangst ist nicht etwas, das „einfach da“ ist – sondern etwas, das sich entwickelt. Und das bedeutet auch: Sie kann sich wieder verändern. Sie kann weichen. Aber nicht durch reines „Zusammenreißen“. Sondern durch Verstehen, Entlastung und gezielte Neuverknüpfung im Kopf und Körper.

 

Wie Coaching hier gezielt helfen kann

Im Coaching setzen wir genau dort an, wo sich der Kreislauf gebildet hat – im Zusammenspiel von Nervensystem, Gedanken, Gefühlen und innerer Haltung. Ich arbeite dabei mit einem integrativen Ansatz, der sich individuell an Ihre Situation anpasst. Ich arbeite u. a. mit:

 

PEP® nach Dr. Michael Bohne (Prozess- und Embodimentfokussierte Psychologie)
Diese Methode hilft, emotionale Blockaden zu lösen und das Nervensystem zu beruhigen. Gerade wenn Scham, Druck oder Selbstkritik mitschwingen, kann PEP entlastend wirken. Die Klopftechnik wird oft als unmittelbare Erleichterung erlebt. Und die Arbeit mit stärkenden Sätzen (Kraftsätzen) hilft, das innere Selbstbild zu verändern.

 

Hypnose (wenn gewünscht) kann tieferliegende Ursachen zugänglich machen und den Weg freilegen für neue Erfahrungen. Sie eignet sich besonders, wenn die Angst schwer greifbar ist oder der Körper „automatisch reagiert“, obwohl der Verstand weiß, dass keine echte Gefahr besteht.

 

Konkreten Werkzeugen für Redesituationen, dazu zählen Visualisierungen, Ankertechniken, Atemübungen, ein individueller Vorbereitungsplan – und bei Bedarf auch das gezielte Üben von Redesituationen im geschützten Rahmen (imaginäre Exposition).

 

Gut zu wissen: Manchmal kippt etwas. Aber es kann sich auch wieder stabilisieren.

Redeangst kommt - wenn es sich oft auch so anfühlt - nicht aus heiterem Himmel. Sie entsteht, wenn das innere System überfordert ist. Und genau deshalb ist es auch möglich, wieder in die eigene Souveränität zurückzufinden – mit den richtigen Methoden und in Ihrem Tempo.

 

Wenn Sie den Wunsch haben, wieder sicher zu sprechen – vielleicht sogar mit Leichtigkeit und Spaß – begleite ich Sie gern auf diesem Weg. 

Panikattacke im Vortrag - was tun? Redeangst überwinden mit einem Coaching?